Sound Design in Zahlen

Wie viele Stunden braucht man wirklich, um eine überzeugende Klanglandschaft zu schaffen? Die Antwort ist weniger poetisch als gedacht – es kommt auf Methodik und echte Praxis an. Hier zeigen wir unsere Erfahrungswerte aus vier Jahren Kursarbeit.

340
Absolventen seit 2021

Die meisten arbeiten inzwischen in kleinen Studios oder als Freelancer. Manche machen auch nur nebenbei weiter.

18
Wochen Kursdauer

Pro Woche etwa 12 Stunden Arbeit. Das ist realistisch neben einem Job – wenn man diszipliniert bleibt.

92%
Projektabschlussrate

Die allermeisten beenden ihr Abschlussprojekt. Wer die ersten vier Wochen durchhält, bleibt meist dabei.

6:1
Teilnehmer pro Mentor

Wir halten die Gruppen klein. So bleibt Zeit für individuelles Feedback und echte Fragen.

47
Durchschnittsalter

Viele kommen aus anderen Bereichen – Musiker, Techniker, manchmal auch komplette Quereinsteiger. Alter spielt keine Rolle.

230+
Übungsdateien im Archiv

Jeder Kurs erweitert unsere Sammlung. Samples, Templates, Effektketten – alles dokumentiert und zugänglich.

Techniken, die wirklich Zeit sparen

Layering mit System

Drei bis fünf Ebenen reichen meistens. Mehr verwirrt nur. Wir zeigen, wie man Frequenzen richtig verteilt und welche Layer wirklich Sinn ergeben.

Field Recording planen

Spontane Aufnahmen klingen romantisch, bringen aber selten was. Besser: Liste machen, Equipment checken, Orte vorher besuchen. Spart Stunden beim Schnitt.

Effektketten dokumentieren

Was gestern funktioniert hat, ist morgen vergessen. Wir arbeiten mit Templates und Notizen. Klingt langweilig, ist aber Gold wert.

Iteration statt Perfektion

Drei schnelle Versionen schlagen eine perfekte. Man lernt mehr durch Wiederholung als durch endloses Feintuning am selben Projekt.

Sound Design Arbeitsplatz mit Monitoren und Audio-Equipment
Nahaufnahme von Mikrofon und Field Recording Setup
DAW-Oberfläche mit mehreren Audio-Layern in Bearbeitung

Wer bringt das bei?

Portrait von Ralf Becker, Sound Design Mentor

Ralf Becker

Mentor für synthetische Klänge

Hat 2018 angefangen, nachdem er zehn Jahre als Techniker gearbeitet hat. Kennt sich mit Synthesizern aus und mag präzise Erklärungen. Keine Spielereien, nur funktionierende Methoden.

Portrait von Sabine Hofmann, Field Recording Spezialistin

Sabine Hofmann

Field Recording & Raumklang

Kommt aus der Theaterproduktion und bringt viel Geduld mit. Sabine zeigt, wie man mit einfachem Equipment gute Aufnahmen macht. Ihre Sessions sind entspannt, aber strukturiert.

Portrait von Markus Schröder, Mixing und Mastering Coach

Markus Schröder

Mixing & Mastering

Arbeitet seit 2012 in Hamburg. Markus hat ein gutes Ohr und wenig Toleranz für schlechte Gain Staging. Man lernt bei ihm schnell, worauf es wirklich ankommt.

Ablauf eines typischen Projekts

So sieht es aus, wenn jemand bei uns ein Sound Design Projekt durchzieht. Die Schritte sind bei den meisten ähnlich – nur die Ergebnisse unterscheiden sich.

1

Konzept und Referenzen sammeln

Erste Woche: Ideen aufschreiben und Beispiele anhören. Was passt zur Stimmung? Welche Frequenzbereiche sollen dominieren? Das klärt man am Anfang.

Viele überspringen das und fangen direkt an. Meistens bereuen sie es nach zwei Wochen, wenn nichts zusammenpasst.
2

Material beschaffen oder aufnehmen

Wochen zwei bis vier: Samples suchen, eigene Sounds aufnehmen oder synthesizieren. Hier entscheidet sich die Qualität. Schlechtes Material bleibt schlecht, egal wie viel man bearbeitet.

Wir empfehlen: 30% mehr Material sammeln als geplant. Man braucht immer Ersatz, wenn was nicht funktioniert.
3

Layering und erste Mischung

Wochen fünf bis acht: Sounds kombinieren, EQ anwenden, Dynamik kontrollieren. Die ersten Versionen klingen immer zu voll. Das ist normal. Einfach reduzieren und nochmal hören.

Tipp: Jeden Tag nur zwei Stunden arbeiten. Nach mehr verliert man das Gehör fürs Detail.
4

Feedback und Überarbeitung

Wochen neun bis zwölf: Anderen zeigen, Kritik einholen, anpassen. Das tut manchmal weh, hilft aber enorm. Feedback-Sessions sind bei uns Pflicht.

Die besten Projekte entstehen nach mindestens drei Überarbeitungsrunden. Weniger ist selten genug.
5

Finalisierung und Export

Wochen dreizehn bis achtzehn: Letzte Details, Mastering, verschiedene Formate exportieren. Hier zeigt sich, ob die Vorbereitung gut war. Mit sauberem Projekt geht das schnell.

Export-Specs vorher klären. Nichts ist nerviger, als nochmal alles neu zu bouncen, weil die Sample-Rate falsch war.